Hier wird Philosophie als Lebens- und Glückskunst betrieben. Wissen ist Vernehmen und hat die Intention, seinen richtigen Ort zu
finden. Wissen kann bei misstrauischen und ängstlichen Menschen zur Macht entarten. Wissen kann aber beim Kundigen zum Vernehmen des Seins und - theologisch gesprochen - vielleicht zum Vernehmen
Gottes führen. Wie dem auch sei: Philosophie lehrt Leben, denn sie fragt.
Vergleiche auch die Quellen, die ich ins Unterrichtsmaterial stelle, sowie meinen Blog.
9. Febr. 2016
Die Philosophin Seyla Benhabib in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung
Viktor Orbán umzäunte Ungarn unter anderem mit der Begründung, er wolle die mehr als tausendjährige christliche Geschichte seines Landes bewahren. Ist so eine
Entscheidung für Sie nachvollziehbar?
"Nein, das ist nicht nur ein ungültiges Argument, sondern auch ein perfides. Alle Kulturen enthalten Elemente des Andersseins. Orbáns Darstellung
der ungarischen Kultur amüsiert mich. Budapest ist eine Stadt, die nicht nur architektonisch stark vom Osmanischen Reich beeinflusst ist. Und was ist mit dem Beitrag der Juden zur ungarischen
Kultur? Orbán ist ein Rechtspopulist, deshalb stellt er die Nation als eine mystifizierende Einheit dar. Aber solche Nationen gibt es nicht. Ohne das Andere ist jede Kultur leblos und
uninteressant."
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/44127