Wir haben in den letzten Stunden daran gearbeitet, dass sich der biblische Gott im Laufe der Geschichte hauptsächlich einigen wenigen Menschen durch "das Wort" zu erkennen gibt (vgl. vor allem Moses Erlebnis). Nicht das Auge, sobdern das Ohr nimmt im AT Gott wahr. Man wird angesprochen und gibt das Wahrgenommene weiter. Es handelt sich um einmalige und empirisch nicht nachweisbare Begegnungen, die mündlich und schriftlich kommuniziert werden.
Im NT spitzt sich die Lage zu: Das Christentum behauptet, dass das "Wort" Gottes sich in einem Menschen namens Jesus vollständig zeigt ("das Wort ward Fleisch", schreibt das Johannesevangelium).
Bekanntlich zeigt sich die Gottheit nun nicht gerade übvermächtig, sondern höchst ohnmächtig und stirbt am Kreuz. Dies ist das zweite Kriterium, das das biblische Gottesbild auszeichnet: Gott wird Mensch und unterliegt den Angriffen anderer (das erste Kriterium ist die Erfahrung, dass sich Gott in der geschichte hörbar/erfahrbar macht).
Dazu gebe ich nun mehrere Textauszüge, die dies interpretieren. Er stammt von Prof. Wolf Krötke und stellt dar, wie Luther und Bonhoeffer diese Konzentration auf Jesus als Offenbarung Gottes darstellen (dh.: in Jesus zeigt sich Gott selbst, Jesus ist die vollständige Information und Anrede von Gott).
Und dies sind die Aufgaben:
1. Skizziere, wie Gott in der Geschichte Israels sich zeigt (siehe Unterrichtsmaterial - skizzieren: einen bekannten oder erkannten Sachverhalt oder Gedankengang in seinen Grundzügen ausdrücken).
2. Arbeite die wesentlichen Aussagen der Textauszüge von Krötke heraus (herausarbieten: aus Aussagen eines Textes einen Sachverhalt oder eine Position erkennen und darstellen).
3. Prüfe, inwiefern die Aussagen Bonhoeffers in der heutigen Zeit hilfreich sein können (prüfen: eine Meinung, Aussage, These, Argumentation nachvollziehen, kritisch hinterfragen und auf der Grundlage erworbener Fachkenntnisse begründet beurteilen).