Sind Sie auch bei Netflix? Bald schon sollen Sie dort nicht mehr selbst auswählen müssen, was Sie sehen wollen. „Wir sollten den Punkt erreichen, an dem man einfach Netflix aufdreht und ein Video, das Nutzern gefällt, automatisch startet“, sagte der Netflix-Vizepräsident Carlos Gomez-Uribe unlängst dem deutschsprachigen Wirschaftsportal Business Insider. Ein Algorithmus werde dem Netflix-Publikum künftig bei der Auswahl helfen. Er sammelt Daten zum Nutzungsverhalten, wann die Zuschauer pausieren oder das Programm abbrechen und welche Serien sie später weiterschauen. Weiß der Algorithmus dadurch wirklich mehr als wir selbst?
... wenn sie meine Daten speichern!
Aber:
"Wer behauptet, er interessiere sich nicht für Privatsphäre, weil er nichts zu verbergen habe, verhält sich genau wie jemand, der sagt, Meinungsfreiheit sei ihm egal, weil er nichts zu sagen hat." - Edward Snowden
02. Juni 2016 - 18:04 Uh
Der Sprach-Roboter "Tay" lernt. Hat gelernt. Vermutlich nennen das Informatiker "Intelligenz". Was er gelernt hat? Nun - das, was User ihm gesagt haben.
Witzbolde kamen auf die Idee, sich mit Nazi-Sprüchen an ihn zu wenden. "Tay" hat brav "gelernt", hat die Aussagen aufgenommen und selber so getwittert.
"Nach wenigen Stunden hatte sich die freundlich-obercoole Tay in einen Hassbot verwandelt, der antifeministische, rassistische und hetzerische Tweets von sich gab.", schreibt SPIEGEL-online.
Ich wollte es zuerst nicht glauben ...
„Einmal auf den Gürtel drücken, dann läuft die Aufnahme. Dann zeichnet die neue „Hello Barbie“ auf, was die Besitzerin ihr erzählt – und schickt die Audioaufnahmen übers WLAN nach San Francisco. Die Puppe merkt sich so, was das Kind ihr über seine Familie erzählt, über seine Vorliebe für Taylor Swift oder die Farbe Lila – und kann seine Besitzerin auch Wochen später noch einmal darauf ansprechen, weil alle Aufzeichnungen auf den Servern der US-Firma ToyTalk zusammenlaufen. Dort werden die Aufzeichnungen der Dialoge zwischen Kind und Puppe, die sich am Gürtel an- und ausschalten lassen, nicht nur gespeichert, sondern sind auch für die Eltern abrufbar.“
http://www.taz.de/Barbie-ueberwacht-das-Kinderzimmer/!5270198/
„J F A McNair, architectural drawing of a proposed prison at Outram, Singapore (1880s)“ von John Frederick Adolphus
McNair
Die nächste große Internetrevolution steht schon vor der Tür und beginnt, unsere Kühlschränke,
Toilettenspülungen und Autos zu erobern. Es ist das so genannte Internet der Dinge („Internet of Things -
IoT“), über das Geräte und Maschinen miteinander kommunizieren können und viele alltägliche Prozesse völlig automatisch ohne menschliches Dazutun ablaufen.
Bis zum Jahr 2020 soll es 50 Milliarden vernetzte Geräte geben – damit wären mehr Dinge als Menschen über das
Internet miteinander verbunden.
Wenn Milliarden von Handys und preiswerten Sensoren jede Regung von Mensch und Maschine, von Prozessen und
Produkten aufzeichnen und vermelden können, damit sie in einem Rechenzentrum ausgewertet werden können, bekommen Begriffe wie Selbstbewusstsein,
Entdeckung und Entscheidungsfindung eine vollkommen neue Bedeutung. Ein neues Nervensystem für den Planeten entsteht.
Daten sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts. Firmen wie Ebay, Amazon, Facebook besitzen bereits Datenmengen, die hundert Mal größer sind als die der größten Bibliothek der Welt.
Wer sichtet und bewertet die? Kein Mensch kann das. Algorithmen machen das.
Maschinen sollen mehr entscheiden können, sagt der Statistiker und Soziologe Richard Berk. Die könnten das einfach besser als Menschen.
Die Maschinen, die Richard Berk in seinem Büro der Universität von Philadelphia bedient, sollen beispielsweise herausfinden, ob Gefangene wieder rückfällig werden, wenn man sie auf Bewährung
freilässt. Berk hat auch schon versucht, zu prognostizieren, ob ein Mörder wieder einen Mord begehen wird. Oder ob ein ungeborenes Baby einmal straffällig wird oder nicht.