Grundsätzliches - und zu meiner Person

 

Man

muss

aufpassen.

Denken - Prüfen - Handeln

Die Überschrift lehnt sich an den Dreischritt "Sehen- Urteilen-Handeln" an. Der kommt aus der Theologie der Befreiung. Die Theologie der Befreiung ist in Lateinamerika entstanden, als katholische Theologen von der Not der Armen herausgefordert wurden. Sie koppelten das Bibelstudium mit dem Studium sozialkritischer Autoren, sie nutzten die Analysen von Karl Marx und dessen Parteinahme für die Ausgebeuteten.

Man könne nur dann Jesus ernst nehmen, wenn man die tatsächliche Lage der Menschen ernst nimmt. Man könne nur das Leben feiern und spirituell sein, wenn man zugleich engagiert für die Rechte der Rechtlosen eintritt. Man versteht die Heiligen Schriften nur, wenn man die unheiligen Verhältnisse der Gegenwart wahrnimmt: Sehen- Urteilen-Handeln.

Dabei gehe ich davon aus, dass die Weltsicht der biblischen Traditionen sinnvolle Hinweise gibt - genau so wie die Traditionen kritischen Denkens, die uns die  Philosophie geschenkt hat. Beides: Theologie (die ich stets als befreiend erlebt habe) und kritisch-autonome Vernunft mögen uns herausfordern, uns auf den Weg zu machen, damit diese Welt gewürdigt, besungen und nicht zerstört wird.

Ich selber stehe diesen Ansätzen nahe. Mein Haustheologe ist Karl Barth. Seinetwegen habe ich Theologie studiert. Sehr bald kamen andere hinzu, v.a. Dietrich Bonhoeffer und Martin Niemöller. Hausphilosophen sind u.a. Adorno, Arendt, Nietzsche, Levinas, Benjamin. Von Barth stammt der Satz, dass man "Bibel und Zeitung" lesen müsse. Ich denke, dass man den Himmel auf der Erde, die Rose in der Pfütze, das Heilige bei denen suchen muss, die man aus den Bezirken der Anständigen und Funktionierenden hinausgeworfen hat. "Das Licht scheint in die Finsternis" heißt es im Neuen Testament.

Die Herausforderungen sind unübersehbar.

Vor lauter Informationen geht das Wissen verloren, diese Informationen einzuordnen. Und weil die Orientierung fehlt, können wir das Wissen nicht bewerten. Daher möchte ich Bekannten, Freunden, Schülern und Kollegen Anteil geben am Suchen.

Ich selber ...

Ich bin Pfarrer - 20 Jahre war ich als Gemeindepfarrer tätig, seit einigen Jahren bin ich Schulpfarrer. Täglich mit den Fragen und Situationen von Schülern und Familien befasst, bin ich zugleich mit den Milieus konfrontiert, die eine spätkapitalistische Gesellschaft (die dem anonymen Geld unterworfen ist) hervorbringt. Daher spielen politische, wirschaftliche und umweltpolitische Herausforderungen auf meiner Website eine große Rolle (siehe Material und meinen Blog.). Ich verabscheue Rassismus und Dummheit in jeder Form. Denkfaulheit ist mir eine Last.