Autoindustrie I

"Was Trumps Attacken für die Auto-Bosse so gefährlich macht: Kaum eine Branche operiert so global integriert. Wo ein Modell in der Endmontage fertiggestellt wird, sagt heute nur noch wenig darüber aus, wo die einzelnen Teile herkommen. Ein Auto nur "made in USA" zu erwerben, ist schlicht unmöglich geworden. Jedes Jahr stellt die US-Webseite Cars.com eine Liste der Modelle zusammen, die größtenteils im Land produziert und verkauft wurden. Mindestens 75 Prozent der verbauten Teile müssen in den USA hergestellt sein. Sieger 2016: der Toyota Camry. Auf Platz zwei folgt Honda. Erst auf Platz sechs findet sich ein US-Hersteller, es ist GM mit dem Chevrolet Traverse."

ZEIT

Bisher ist nicht ganz klar, was genau Trump mit seiner "Grenzsteuer" meint. Für wen oder für welche Produkte sie gelten soll, ließ er bisher im Dunkeln. Sollte er jedoch tatsächlich einen Strafzoll auf importierte Produkte einführen, würde dies das internationale Netz aus Lieferanten zerreißen. Und um eine ausreichend große Zulieferindustrie in den USA aufzubauen, würden Jahre vergehen und enorme Investitionen benötigt.

Sollte es keine Übergangslösung geben, würde den Autobauern nichts anderes übrig bleiben, als den Zoll zu zahlen. Geben die Autobauer die höheren Einfuhrkosten an die Verbraucher weiter, dürfte das zu einem Rückgang der Verkäufe führen. Ausgerechnet Trumps Versuch, die Produktion wieder national zu machen, könnte also geplante Jobs gefährden.

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