Erstens: Faschismus ist Wille und Bewegung. Tatsachen rücken in den Hintergrund, der Wille ist alles. Stillstand bedeutet Rückgang, deswegen müssen Stimmungen aufrecht erhalten werden. Das bedeutet aber - wie bei Suchtkranken - eine stetige Steigerung.
Trump macht das so: Ignorieren von Tatsachen und Geflogenheit plus Tweeds und erneute Massenveranstaltungen, in denen er sich "bedankt": eine Tribüne, auf der er wieder spricht wie im Wahlkampf (siehe seine Ausfälle gegen Obama und Clinton gestern in Ohio - seine Anhäner brüllen: "lock her in!").
Zweitens: Faschismus ist Diktatur durch vermeintliche Volksnähe. Faschismus erscheint hier demokratisch - als würde "das Volk" endlich zum Zuge kommen. Herrschaft durch Stimmung und durch Zustimmung erregter Massen. Herstellung von Vertraulichkeit statt Vertrauen in die Kompetenz gewählter Führungspersönlichkeiten. Faschismus ist Abschaffung der Demokratie durch das Volk.
Drittens: Die Demokratie ist abgeschafft durch Verletzung des Rechts, durch Ausschluss der Minderheit durch den (vermeintlichen) Willen der Mehrheit sowie durch den Ersatz des Dialogs durch Schlagworte auf dem Niveau von 12-Jährigen.
Viertens: Maßnahmen des Führers ersetzen Entwicklungen und Initiativen aus den Reihen der Bürgerschaft. Die Beteiligung stirbt, Gefolgschaft tritt an ihre Stelle.
Donald Trump hält wenig von Diplomatie und politischer Tradition: Nach seiner angeblichen Lobeshymne auf den pakistanischen Präsidenten und das pakistanische Volk hat er jetzt als erster (angehender) US-Präsident seit 1979 mit dem Staatsoberhaupt Taiwans telefoniert – und damit den Zorn Chinas riskiert, das Taiwans Unabhängigkeitsbestrebungen nicht akzeptiert. Zudem lud er den philippinischen Staatschef Duterte ins Weiße Haus ein, dessen erklärtes Ziel es ist drei Millionen Drogenabhängige und Dealer zu töten – nach dem Vorbild des Holocaust.
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