Für die Zukunft in der Türkei hat der Journalist Yavuz Baydar wenig Hoffnung.
"Wenn kein Wunder geschieht oder wir uns der Staatsmacht beugen, werden wir unseren Beruf nicht mehr ausüben können",
schreibt er in Folge 17 seines "türkischen Tagebuchs" für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG. Darin berichtet Baydar, wie der Jugendliche Tarik Korucu im Internet verzweifelt um Hilfe gebeten hat, und zitiert den Jungen mit den Worten:
"Mein Vater ist der Journalist Bülent Korucu. Meine Mutter wird seit sechs Tagen festgehalten, weil er untergetaucht ist. Ich flehe Euch an, brecht Euer Schweigen angesichts dieser illegalen Tat."
Die Polizei habe es der 45-jährigen Mutter nicht erlaubt, ihr einjähriges Kind mit ins Gefängnis zu nehmen. Ein Polizist habe einem ihrer Söhne gesagt:
"Wir werden die Schlinge immer enger ziehen, um deinen Vater aus seinem Versteck zu locken. Du bist als Nächstes dran."
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