Es gibt ein paar positive Nachrichten aus der Welt des Klimawandels. Weltweit schreitet der Ausbau der erneuerbaren Energieträger weiter voran, auch wenn man in Europa einen anderen Eindruck bekommen kann. Global wurde 2016 in Sonne, Wind und Co. mit 266 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 238 Milliarden Euro) 2015 mehr als doppelt so viel wie in neue Kohle- und Gaskraftwerke investiert. Für diese wurden im vergangenen Jahr 130 Milliarden US-Dollar (116 Milliarden Euro) ausgegeben. Weitere 20 Milliarden US-Dollar (18 Milliarden Euro) gingen in die Forschung und Entwicklung im Bereich der Erneuerbaren.
Quelle: telepolis
Die Ausgaben für Erneuerbaren stellen einen neuen globalen Rekord da, nachdem die Investitionen in diesem Beriech in den letzten Jahren leicht rückläufig waren. Der letzte Rekord stammt aus dem Jahre 2011 und lag bei rund 249 Milliarden Euro. Da jedoch insbesondere Solar-, aber auch Windkraftanlagen in den letzten Jahren erheblich billiger geworden sind, stiegen die installierten Kapazitäten trotzt des Rückgangs im eingesetzten Kapital. 2015 kamen 134 Gigawatt (GW) hinzu, 2014 waren es 106 GW und 2013 87 GW, wie die Times of India schreibt.
2015 stellten die Erneuerbaren erstmals etwas mehr als die Hälfte aller neuinstallierten Kapazitäten, nämlich 54 Prozent. Mit den 134 GW, die neu hinzu kamen, lässt sich schätzungsweise so viel Strom wie in rund 35 großen Atomkraftwerken erzeugen. Windenergie hatte 2015 mit rund 62 GW einen Anteil von 46 Prozent am Zubau, die Solarenergie (Fotovoltaik) mit 59 GW 44 Prozent. Der Rest entfällt auf Biomasse- und solarthermisch Kraftwerke sowie auf kleine Wasserkraft und Anlagen, die die Erdwärme nutzen (Geothermie). In diesen Bereichen sind die Investitionen zum Teil drastisch zurückgegangen.
China überholt Deutschland
In den nächsten Jahren wird es mit der Expansion bei Windkraft- und Solaranlagen vermutlich so weiter gehen. Für 2016 erwartet das internationale Marktforschungsunternehmen IHS einen Fotovoltaikanlagen-Weltmarkt von 69 GW. Vor allem in den USA, Indien und China werden mehr Anlagen installiert.
In Japan ist der Markt auf hohem Niveau stabil. China hatte 2015 15 GW Solarleistung neuinstalliert und ist damit erstmalig vor Deutschland das Land mit den meisten Solarpanelen auf Dächern und im Freiland. Letzte Woche hatte der Chef der chinesischen Nationalen Energiebehörde, Nur Bekri, angekündigt, dass in den nächsten Jahren 15 bis 20 GW per annum an neuer Solarleistung hinzukommen soll. Für 2020 hat der neue Fünfjahresplan das Ziel von 143 GW vorgegeben, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Derzeit sind es 43,2 GW.
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