Es ist eine weit verbreitete und wie ich finde gut begründete Einschätzung, dass der "Krieg gegen den Terror" den gegenwärtigen Terror erst hervorgebracht hat. Afghanistan und Irak ... - die Taliban so stark wie nie, und der Irak unter US-Besatzung ist das Entstehungsgebiet des IS.
20.11.
"Der 11. September legitimierte nicht nur die US-geführte Invasion in Afghanistan, sondern letztlich auch den Einmarsch im Irak 2003. Die Jahre der Präsenz amerikanischer Truppen waren von einem völligen Fehlen einer politischen Strategie gekennzeichnet. Das mündete in ethnisch-religiösen Spannungen und schließlich in einem schrecklichen Bürgerkrieg. Die gesellschaftliche und staatliche Struktur des Irak, durch die jahrelange Diktatur Saddams Husseins bereits extrem ausgehöhlt, zerfiel vollständig. Nichts hat die Entstehung des "Islamischen Staates" so stark gefördert wie die Ausgrenzung und Erniedrigung der Sunniten im Irak in den rechtsfreien US-Verließen in Abu Ghraib and Camp Bucca.
Die Bilanz des "Kriegs gegen den Terror" ist ernüchternd. Zwar konnten Osama bin Laden und andere führende Köpfe von Al-Kaida getötet werden. Aber das konnte weitere verheerende Anschläge nicht verhindern, und erst recht nicht des noch wesentlich brutaleren und menschenverachtenderen IS."
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-11/anschlaege-paris-krieg-gegen-den-terror-alternativen
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