Hat die Reformation völlig verdrängt. 1991 eingeführt, wurde Halloween zur
Erfolgsstory. Wer wissen möchte, wie findige Unternehmer das angestellt haben, lese weiter.
Die Reformation hat zusammen mit der Renaissence die Welt verändert - ist aber völlig aus dem
alltäglichen Bewusstsein verschwunden.
Einer, der sich über den Spuk auf jeden Fall freut, ist Gerd Horbach aus Idar-Oberstein. Denn mit Vampirkostümen, Geistermasken und Hexenhüten verdient seine Firma Fries & Söhne viel Geld. "Halloween war für uns eine echte Entdeckung", sagt Horbach. Und dann erzählt er davon, wie das amerikanische Fest vor etwa 15 Jahren nach Deutschland kam. Mit dieser Geschichte kennt sich Horbach aus, denn er ist einer der Geschäftsleute, die dafür gesorgt haben, dass Halloween auch hierzulande bekannt wurde.
Am Anfang stand ein großer Schreck: 1991 fiel in Deutschland wegen des ersten Golfkriegs der Karneval aus. Weil im Irak Bomben fielen, hatte in Deutschland niemand Lust auf ein fröhliches Fest, und so wurden die Rosenmontagszüge abgesagt. Für die Unternehmer war das ein großes Problem: Die Clownskostüme und Masken, mit denen sie Geld verdienen, wollte nun natürlich niemand mehr haben. Horbach blieb auf seiner Ware sitzen und musste sogar Mitarbeiter entlassen, weil er ihre Löhne nicht zahlen konnte.
Anderen Herstellern ging es ebenfalls schlecht: Alle, die normalerweise mit Karnevalsartikeln Geld verdienten, machten sich nun Sorgen um die Zukunft, es gab ein großes Krisentreffen: Was würde sein, wenn wieder einmal ein Krieg oder eine andere Katastrophe den Leuten die Lust auf den Fasching verderben würde? Womit könnte man sonst noch Geld verdienen? "Da kamen wir auf die Idee mit Halloween", erzählt Dieter Tschorn vom Deutschen Verband der Spielwarenindustrie. Von dem Fest, das in den USA groß gefeiert wird, hatten die Kostümhersteller natürlich schon gehört, und so beschlossen sie, Halloween auch bei deutschen Kunden bekanntzumachen.
http://www.spiegel.de/deinspiegel/a-723768.html
31. Okt.
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