Gebet zu WEIHNACHT 2023
Herr, unser Gott,
wir bitten um Heilung, um den Durchgang durch den Schmerz und die Krisen,
um Friedensschlüsse, um Vernunft, um den langen Blick, um Ausdauer.
Wir bitten, dass wir vor dich kommen:
denn beseelt sind wir, wenn wir unsere Welt ansehen,
von Angst und Verwirrung, von Hass und Bosheit.
Schütze die Leidenden, sorge für Kraft und Ermutigung und festen Stand
… und für manchen Stromausfall in den sozialen Netzen,
wenn sie wieder Hass und Mordlust verbreiten,
globale Netzwerke am Abgrund der Menschlichkeit.
Erscheine, komm in die Köpfe,
gib Mut zum Mit-Fühlen,
dein Herz schlägt ja für die Geschundenen.
In einer Welt des Umbruchs, den keiner überblickt,
in einer Welt der offenen Wahl zwischen Rettung und Verderben,
in der Wegführung und Wegbegleitung das Wichtigste sind,
in der Eigeninteresse Dummheit bedeutet und Hingabe an deinen Willen die Rettung -
in dieser Welt bitten wir:
dass in jedem Neugeborenen eine neue Welt entsteht,
in der wir uns, wir Alten, wir Entfremdeten,
wir Abgelenkten,
wir Übersättigten, wir Ängstlichen -
wir armen Menschen uns wiederfinden:
als kindliche Unschuld
und des absoluten Gebotes innewerden, Frieden zu machen.
Und so beten wir zusammen mit den Worten unseres Herren:
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Rede zur Pogromnacht 2023 an der Schule
Predigt zum Pogrom der Hamas. Ein biblischer Versuch.
Rede Ostermarsch in Michelstadt - 8. April 2023
Rede zur Pogromnacht - 9.11.2022
Rede zur Pogromnacht - 9.11.2021
Predigt Epiphanias - "Kann Gott Mathe?"
Meditation Russland Ukraine 3. März 2022
Predigt: mit Dietrich Bonhoeffer durch diese Tage des Krieges: Predigt zum Krieg
Ein wichtiger Aufsatz über die Macht der nationalistischen und religiösen Rechten in US
Text von Max Horkheimer von 1934: „Der Wolkenkratzer“.
Er beschreibt den Gesellschaftsbau der Gegenwart. Auf der obersten Etage befinden sich da die Reichen und Mächtigen, dann geht es hinunter über alle Etagen bis in
die untersten, „in denen millionenweise die Kulis der Erde krepieren“. Und noch darunter, noch unterhalb des menschlichen Gesellschaftsbaus,
„wäre dann das unbeschreibliche, unausdenkliche Leiden der Tiere, die Tierhölle in der menschlichen Gesellschaft darzustellen, der Schweiß, das Blut, die
Verzweiflung der Tiere.“ Und weiter: „Dieses Haus, dessen Keller ein Schlachthof und dessen Dach eine Kathedrale ist, gewährt in der Tat aus den Fenstern der oberen Stockwerke eine schöne
Aussicht auf den gestirnten Himmel.“
Lass dich nicht von mir narren. Lass dich nicht durch das Gesicht täuschen, das ich mache. Denn ich trage tausend Masken - Masken, die ich fürchte abzulegen. Und keine davon bin ich. So zu tun als ob ist eine Kunst, die mir zur zweiten Natur wurde. Ich mache den Eindruck, als sei ich umgänglich, als sei alles sonnig und heiter in mir, innen wie außen, als sei mein Name Vertrauen und mein Spiel Kühle, als sei ich ein stilles Wasser und als könnte ich über alles bestimmen - so als brauchte ich niemanden. Dieses Äußere mag sicher scheinen - aber es ist eine Maske. Darunter ist nichts entsprechendes. Darunter bin ich wie ich wirklich bin: Verwirrt, in Furcht und alleine. Aber ich verberge das Ich, möchte nicht, dass es irgendjemand merkt. Deshalb erfinde ich Masken, hinter denen ich mich verstecken kann. Eine lässige, kluge Fassade, die mir hilft, etwas vorzutäuschen, die mich vor dem wissenden Blick sichert, der mich erkennen würde. Dabei wäre dieser Blick gerade meine Rettung, wenn er verbunden wäre mit Angenommenwerden, mit Liebe. Das ist das einzige, das mir die Sicherheit geben könnte, die ich mir selbst nicht geben kann: daß ich in deinen Augen wirklich etwas wert bin...
Dorothee Sölle
Angesichts des Klimawandels und der Artensterbens brauchen wir eine andere Grundhaltug - eine neue geistige Einstellung.
Spiritualität.
Erste Versuche, angesichts der Zerstörung der Lebensgrundlagen für Mensch und Vieh nicht trostlos zu werden.
Unbedingt: BASISWISSEN
lies: Aphorismen oder Grundsätzliches
Das Leben muss nach vorn gelebt und nach hinten verstanden werden
(nach Kierkegaard)
Warum hat Gott die Welt "erschaffen"?
"Er wollte Andere als Mitliebende haben."
Johannes Duns Scotus (1265-1308)
"Der Patriotismus des Deutschen besteht darin, dass sein Herz enger wird, dass es sich zusammenzieht wie Leder in der Kälte, dass er das Fremdländische hasst, dass er nicht Weltbürger, nicht Europäer,
sondern nur ein enger Deutscher sein will."
Heinrich Heine
Nietzsche
werden die Tiere den Menschen
immer näher sein.
Wenn sie dann wieder so nahe sind
wie in den ältesten Mythen,
wird es kaum mehr Tiere geben."
Elias Canetti
"Ein wahrer Diplomat ist ein Mann, der zweimal nachdenkt, bevor er nichts sagt."
Winston Churchill
"Keiner hat das Recht zu gehorchen!"
Hannah Arendt
"Es gibt schlechterdings keinen bedeutenden Gedanken, den die Dummheit nicht anzuwenden verstünde,
sie ist allseitig beweglich und kann alle Kleider der Wahrheit anziehen."
Robert Musil
"Meine Herren! Das ganze Geheimnis ihrer Wirkung besteht in ihrer Dummheit. Wäre alles nur ein klein wenig klüger formuliert, jedermann würde sogleich die ganze Armseligkeit erkennen. So aber stehen alle fasungslos:
Niemand glaubt, das könnte dumm sein!
`Unvorstellbar, dass nicht mehr dahinter steckt!`, meint jeder und sucht nach dem Geheimnis;
glaubt, vor einem Rätsel zu stehen; will zwischen den Zeilen lesen - der Effekt ist erreicht!!
Oh, noch nie wurde der Dummheit solch triumphale Auszeichnung zuteil!"
Dostojewski, Die Dämonen II, Dritter Teil.
EIN JEDER ENGEL IST SCHRECKLICH
Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel
Ordnungen? und gesetzt selbst, es nähme
einer mich plötzlich ans Herz: ich verginge von seinem
stärkeren Dasein. Denn das Schöne ist nichts
als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen,
und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht,
uns zu zerstören. Ein jeder Engel ist schrecklich.
Rainer Maria Rilke
These were Better Days
Bilder von seiner letzten Rede in Chicago
Kurzfassung der Studie auf Deutsch
Webseite von WWW
"Der Living Planet Report ist eine globale Bestandsaufnahme über den Zustand der Welt. Die Ergebnisse des Reports 2016 sind alarmierend: Die Menschheit verbraucht 60 Prozent mehr, als die Erde bereithält. Setzt sich dieser Verbrauch ungebremst fort, sind 2030 zwei komplette Planeten nötig, um den Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie zu decken. Unser stetig wachsender Hunger nach Ressourcen frisst die Zukunft der nächsten Generationen auf."
Fluchtpunkte ...
heute
findet
die Vernichtung
nicht am Fluchtpunkt,
sondern
am Ausgangspunkt
statt.